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Pädagogische Spielleitung hat Priorität

Bezirksschiedsrichterwart Martin Jehle war mit dem Besuch des Lehrabends in Ichenheim nicht ganz zufrieden.

Foto: pha Neuried-Ichenheim ( pha). Die Schiedsrichter des Bezirks Offenburg/Schwarzwald trafen sich am vergangenen Freitag in der Riedhalle in Ichenheim. Schiedsrichterwart Martin Jehle und sein Vorgänger, der ehemalige Bundesliga- Schiedsrichter Roland Muser, bemängelten dabei zu Beginn eine geringe Teilnehmerzahl, insbesondere deshalb, da einige Schiedsrichter ohne Absage ferngeblieben waren.

Im Mittelpunkt des Lehrabends standen die Regel-Vorgaben des Südbadischen Handballverbandes für die E-, D- und C-Jugend, für die besondere Abwehrformen vorgegeben sind. In der C-Jugend ist eine 1:5-, 3:3- und 3:2:1-Abwehrformation oder eine komplette Manndeckung möglich. In der E-Jugend spielt man dagegen in der ersten Halbzeit das System 3 (Angriff) gegen 3 (Abwehr), in den zweiten 20 Minuten 6 plus 1. In dieser Spielklasse wechselt ein Torschütze nach seinem Wurferfolg auf die Auswechselbank, der Schiedsrichter hat dies zu überwachen – genau wie die Anzahl der eingesetzten Spieler. Ziel dieser Regelung sei ein vielfältiger Einsatz aller Spieler in Angriff und Abwehr. So hat auch eine Zeitstrafe gegen einen Spieler keine Folgen für die Mannschaft. Der Spieler darf sofort durch einen anderen Spieler ersetzt werden.

Gegenüber den ehemaligen Regeln, die dem normalen Spielbetrieb ähnelten, wurden daher mehr Anforderungen an die Spielleiter gestellt: Das Prinzip der „pädagogischen Spielleitung“ sollte bei den Schiedsrichtern Priorität haben. Doch auch an Betreuer und Trainer richten sich die Vorgaben. Eine Ergebnisorientierung soll keine Rolle spielen, da sonst zu oft die Entwicklung einzelner Kinder taktischen Erwägungen zum Opfer falle.

Kinderhandball- Spielleiter sind ein Pilotprojekt, unter anderem der Bezirke Offenburg/ Schwarzwald und Rastatt. Hierbei sollen Jugendliche zwischen 13 und 14 Jahren für die Leitung von Spielen in den Altersklassen E- und D-Jugend sowie bei Minispieltagen ausgebildet und eingesetzt werden. Die Ausbildung umfasst drei bis vier Stunden Theorie und ebenso viele Stunden Praxis.

Hilfestellungen bei der Entscheidungsfindung war ein weiterer Tagesordnungspunkt. Die Schiedsrichter konnten Fragen zu Entscheidungen stellen, welche kritisiert worden sind. Klare Ansagen von Martin Jehle und auch Hinweise aus den Reihen der Schiedsrichter bestätigten dabei die „Pfiffe“ der Fragenden ausnahmslos.

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